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Freies Spiel in der DIE KITA fördert die kindliche Persönlichkeit und Entwicklung

  • DIE KITA

Ohne Anleitung, ohne Vorgaben: Das freie Spiel ist ein wichtiger Bestandteil der Einrichtungen der DIE KITA. Warum das so viel wert ist..

Ohne Anleitung, ohne Vorgaben: Das freie Spiel ist ein wichtiger Bestandteil der Einrichtungen der DIE KITA. Es fördert auf natürliche Weise die verschiedenen Entwicklungsbereiche, stärkt die Persönlichkeit der Kinder und leistet durch die Mitbestimmung der Kinder ganz nebenbei einen wichtigen Beitrag zur frühen Demokratiebildung.

Warum Eltern keine „Angst vor Langeweile“ haben sollten, erklärt Michelle Ellner, Erzieherin im Kindergarten Friedenskirche.

 

Vater-Mutter-Kind-Spiele, das Verkleiden als Superheld oder eine Auszeit mit Fantasie zu einem Hörspiel: All das gehört zum Alltag im Kindergarten Friedenskirche und findet doch auf Initiative der Kinder und deren eigenen Regeln statt – oftmals ganz selbständig untereinander und ohne insbesondere Anleitung der Fachkräfte. Die Rede ist vom sogenannten „freien Spiel“. Hat es in der Öffentlichkeit, gerade in der Pandemie und dadurch, dass Erwachsene nicht dirigierend eingreifen, einen eher negativen Ruf, schaffen gerade die Einrichtungen der DIE KITA dafür genügend Raum und Zeit im Tagesablauf. Denn gerade dadurch werden auch Entwicklungsbereiche wie die motorische, die kognitive, die sprachliche und die soziale Entwicklung der Kinder gefördert, so die staatlich anerkannte Erzieherin Michelle Ellner. „Sie lernen ihre Welt zu erfassen, ihre Persönlichkeit zu stärken und vertiefen ihre Lernprozesse.“ Durch verschiedene Materialien wie Tücher, Kartons oder Wäscheklammern wird die Fantasie der Kinder angeregt, die sich wiederum mit der anderer Mädchen und Jungen verbinden und in der Auseinandersetzung mit anderen Meinungen zu einem gemeinsamen Spiel werden.

Lernfreude

Die Fachkräfte beobachten die Kinder dabei, greifen auch bei Konflikten nur bei Bedarf ein. Sie wissen: Vieles können Kinder untereinander austragen, oftmals begleitet durch die einfache Frage: „Wie könntet ihr das lösen?“

Doch auch die intrinsische Motivation profitiere vom freien Spiel: Wenn Kinder sich selbst zum Spiel begeistern, fördere das die Lernfreude, die wiederum eine wichtige Voraussetzung für den schulischen Lernerfolg und das lebenslange Lernen ist.

Offenes Konzept begünstigt freies Spiel

Das offene Konzept der Einrichtung, das nun nach pandemie-bedingter Pause seit ein paar Wochen wieder praktiziert werden kann, unterstützt das gruppenübergreifende Arbeiten und Freundschaften-Knüpfen sowie das Freispiel erneut. „Die Mädchen und Jungen können selbst entscheiden, ob sie sich im Kreativraum, in der Bauecke, in der Lernwerkstatt oder im Turnraum aufhalten wollen. In jedem Raum befindet sich eine Fachkraft, die ein gezieltes Angebot bereithält.“ Die Kinder können aber auch frei spielen, je nach Interesse, Antrieb und Gefühlslage.“

Hinzu kommen Angebote wie situationsorientierte Projektarbeit, Waldtage, Wackelzahnprojekte oder der „Giraffenclub“. Letzterer widmet sich gewaltfreier Erziehung mit konflikt- und friedensfähigen Kindern.

Auszeit mit Fantasie

Mit dem Wissen um diese natürliche Kindesentwicklung im freien Spiel schmunzeln die Fachkräfte derzeit oft, wenn sich viele Kinder mittags eine Auszeit in der kleinen Kuschelecke nehmen – begleitet von einem Hörspiel auf der Toniebox. „Oder wenn die Kinder mal wieder ausprobieren, wie viel ein Spielzeug aushält“, nennt Michelle Ellner. „Da gehört auch mal Frust und Teilen dazu. Denn das gehört auch zum eigenen Lernprozess.“

Keine Angst vor Langeweile

Kann da keine Langeweile entstehen? „Selten. Kinder müssen lernen mit Langeweile umzugehen und daraus etwas Positives zu machen.“ Das gelte auch für zu Hause. Nicht immer können sich Eltern nach Feierabend ausschließlich den Kindern widmen, nennt die Erzieherin und denkt dabei an den Haushalt, andere Familienmitglieder und Verpflichtungen. Vielmehr geht es darum, den Kindern Impulse zum freien Spiel zu geben. Je nach Alter können einfache Dinge wie Tupperschüsseln oder Wäscheklammern die Fantasie anregen. „Anschließend reicht es vielen Kindern auch, sich gemeinsam mit den Eltern aufs Sofa zu kuscheln, etwas zu lesen oder über den Tag zu sprechen. Es muss nicht immer großes Programm geboten werden. Man kann auch gemeinsam in einer kuscheligen Welt versinken.“

Denn fragt man Eltern nach ihren Erinnerungen an die eigene Kindergartenzeit oder Kindheit, so seien es doch die wilden Abenteuer mit Freunden, die Lagerbauten und die kleinen Geheimnisse, bei denen eben keine Erwachsenen die Regeln vorgegeben haben.

Derzeit besuchen 13 Krippenkinder und 51 Kindergartenkinder den Kindergarten Friedenskirche.

 

Freies Spiel ist wichtig für die Kinder, erklärt die staatlich anerkannte Erzieherin Michelle Ellner.