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Der DIE KITA Fachdienst sorgt für eine gute Integration...

  • DIE KITA

... und Entwicklung im Kindergartenalter. Unterstützung gibt es zudem durch den Mobilen Psychologisch-Pädagogischen Dienst „MoPPäD“.

„Alle können das, alle spielen zusammen – und wo bleibe ich?“ Unterstützung, Förderung und Teilhabe für entwicklungsauffällige und –verzögerte Kinder in den Einrichtungen der DIE KITA leistet der Integrative Fachdienst. Welche Rolle außerdem der Mobile Psychologisch-Pädagogische Dienst spielt.

 

Bausteine, Puzzle, kleine Döschen mit unterschiedlichen Inhalten fürs Gehör, Motorikschleifen oder Gesellschaftsspiele: Die Materialkoffer des DIE KITA Fachdienstes sind zwar bunt, aber gefüllt mit alltäglichen Dingen. In Kombination mit dem hohen Fachwissen der Erzieherinnen und Pädagogen mit unterschiedlichen Zusatzqualifikationen verhelfen diese Dinge in einer Therapie jedoch entwicklungs- oder verhaltensauffälligen Kindern am Leben und Lernen in der Gemeinschaft teilzunehmen. Die Einzel- und Gruppenstunden finden im vertrauten Rahmen der DIE KITA Einrichtungen statt. Im stetigen Austausch mit dem pädagogischen Personal der Kindertagesstätte als auch den Eltern können so Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise soziale Unangepasstheit, Hyperaktivität, aggressives Verhalten oder Isolation entgegengewirkt werden.

 

Umbrüche in der Pandemie

 

Solche machten sich insbesondere nach den beiden Lockdowns der Pandemie bemerkbar: Durch die Notbetreuung in den Kindertagesstätten nahmen nicht alle Kinder am Betrieb teil, neue Spielkonstellationen waren die Folge. Als die „alten Freunde“ jedoch zurückkamen, waren erneute Umbrüche und ein stetes Umgewöhnen die Folge, bei dem viele Kinder Unterstützung bedurften. Auch die Situation, dass manche Kinder wohl viel Zeit mit Medien und Computerspielen verbracht haben, könne sich an den sozialen Kompetenzen bemerkbar machen, so Silvia Schnabel, Erzieherin mit Fachrichtung Sensorische Integration.

 

Eine besondere Rolle in diesem Handlungsfeld spielt dabei der Mobile Psychologische Pädagogische Dienst „MoPPäD“ in Gestalt vom Psychologen Nils Vögeli. Mit Hilfe verschiedenen Testmethoden stellt er den jeweiligen Entwicklungsstand und das Verhaltensmuster des Kindes fest und gibt Empfehlungen für entsprechende Hilfestellungen. Diese leisten zum einen sechs Fachkräfte des Integrativen Fachdienstes mit unterschiedlichen Therapieschwerpunkten. Der Psychologe selbst hilft zudem mit verschiedenen Trainings auf verhaltenstherapeutischer Ebene den kleinen Mädchen und Jungen dabei, sich in der Kindergartengruppe sozial besser zurecht zu finden, etwa in Form eines Anti-Aggressions Training oder eines Sozial- emotionalen Kompetenztrainings.

 

„Viele Auffälligkeiten bei den Kindern gab es auch schon vor der Pandemie.“ Silvia Schnabel.

 

Gemeinsam beraten sie zudem das Personal in den Kindertagesstätten hinsichtlich der Besonderheiten und Bedürfnisse des Kindes, die Rahmenbedingungen im Kindergartenalltag so zu gestalten, dass das Kind aktiv an Gruppenaktivitäten teilnehmen kann.

Während der Pandemie hat dieses Gruppengeschehen vielen Kindern auch hinsichtlich der Sprachförderung gefehlt: Wurde zu Hause in Familien mit Migrationshintergrund wenig Deutsch gesprochen, zeigten sich im Alltag der Einrichtung oftmals Defizite, die wiederum zu Problemen im sozialen Miteinander führten: Reduzierte Ausdrucks- und Teilhabemöglichkeiten schufen Frustration, die leider oftmals körperlich abgebaut wurde. „Viele Auffälligkeiten bei den Kindern gab es auch schon vor der Pandemie“, verrät Silvia Schnabel. Aber die Ausprägung ist heute vielleicht problematischer.“ Dabei denkt sie etwa an die kindliche Wahrnehmung: Bei zu viel „Zeit vor dem Bildschirm“, der damit verbundenen Zweidimensionalität und fehlenden Taktilität können diese Schaden bekommen, was wiederum wichtig für das räumliche Vorstellungsvermögen, Perspektivität und den Transfer auf abstrakte Dinge sei. „Mit Körperarbeit, Gleichgewichtsschulung, Übungen zur Körperwahrnehmung und Tiefensensibilisierung kämpfen wir dagegen an.“

 

Interdisziplinär und spezifisch

 

Die Therapien am Kind erfolgen ein oder zwei Mal pro Woche in spielerischer Atmosphäre. Auch während der Pandemie betreute der Fachdienst die Kinder digital weiter. Heilpädagogin Sonja Düthorn etwa schulte mit Hilfe von Fingerfarben, Würfelspielen und Malerei die körperliche Wahrnehmung der Kinder via Videokonferenz. Der positive Nebeneffekt dabei: Eltern nehmen wahr, was mit ihrem Kind gearbeitet wird und können oft Anregungen in ihren Familienalltag mitnehmen und weiter üben. Der Fachdienst steht sowohl Eltern in der Begleitung, vor allem aber dem pädagogischen Personal in den Einrichtungen zur Unterstützung und Beratung zur Verfügung. So kann echte Teilhabe im Kindergartenalltag gelingen. Das Kind begreift sich als ein Teil der Gemeinschaft, lernt und lebt mit den anderen Kindern in der Gruppe mit dem Fokus auf seinen Bedürfnissen. So gelingt Inklusion.

 

Der DIE KITA Fachdienst wurde 2006 ins Leben gerufen, sein Bedarf ist steigend. „Ob wir bewusster auf die Kinder schauen oder ob es tatsächlich mehr Notwendigkeit gibt als früher, kann ich nicht festlegen. Es ist sicherlich beides““, gibt Nils Vögeli an.  Tatsache ist, dass der Fachdienst eine unabdingbare Ergänzung und Unterstützung der täglichen Arbeit in den Einrichtungen darstellt. „Zum einen wegen der Zeit. Im Regelalltag ist das für sie nicht zu leisten. Zum anderen besitzen die Fachdienst-Kräfte spezifisches Hintergrundwissen und sind interdisziplinär ausgerichtet.“

Hand in Hand haben das Kindertagesstättenpersonal als auch der Fachdienst ein gemeinsames Ziel: Die Kinder so fördern, dass sie eine gesunde Entwicklung durchleben und ein aktiver Teil der Gemeinschaft sein können.