Direkt zur Hauptnavigation springen Direkt zum Inhalt springen

Das neue Atelier für die DIE KITA Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in Thurnau gibt Struktur und Raum zur Entfaltung gleichermaßen

  • DIE KITA

Wie das gelingt.

Dass das kein Widerspruch ist, beweist der neu gestaltete Kreativraum mit Regalen voller interessanter Materialien und spezifischen Arbeitsbereichen. Das Hamburger Raumgestaltungskonzept sowie die Erfahrungen der Fachkräfte bildeten die Basis für das erfolgreiche Projekt. Was dahinter steckt.

 

Knöpfe, Nudeln, Würfel, Tannenzapfen: Alle sind ordentlich in den gleichen Schraubgläsern verstaut und stehen im großen Regal des neuen Ateliers der DIE KITA Kindertagesstätte „Sonnenschein“ in Thurnau. Von „kreativem Chaos“ oder „Schrankunfällen“, wie man umgangssprachlich sagt, keine Spur – denn genau das widerspricht dem Hamburger Raumgestaltungskonzept. Dieses ist wiederum an die Reggio-Pädagogik angelehnt, die die Basis für die Neugestaltung des Kreativraums in der Einrichtung bildet. Leiterin Bettina Roder hat in über 20 Jahren Leitungstätigkeit die Bedeutung des Raumes immer wieder erfahren und setzt entsprechende Pläne nun – nach der Neugestaltung der Krippe und des Spielflurs – auch für die Räume des Kindergartens in die Praxis um. Wenn der „Raum als dritter Erzieher“ nach den Pädagogen und anderen Kindern agiert, dann muss dieser einladen, aktiv zu werden, spielend zu erforschen und Lernen durch Selbstwirksamkeit ermöglichen.

Material mit Aufforderungscharakter

Während manche Kinder gezielt nach einem Schraubglas greifen, staunen andere über die vielen Auswahlmöglichkeiten, kreativ zu werden. „Wenn das Material in Schränken blickdicht verstaut ist, hat es keinen Aufforderungscharakter“, erklärt Bettina Roder. „Wir müssen es den Kindern präsentieren – und zwar übersichtlich und selbsterklärend.“  Das bedeutet nicht, dass die Mädchen und Jungen unselbstständig werden – im Gegenteil. Auf diese Weise lernen sie ihren persönlichen Interessen zu folgen und eigene Wege zu gehen.

Zielgerichtet steuern die Kinder mit ihren Gläsern verschiedene Tische an: Sie wissen genau, wo mit welchem Material gearbeitet werden kann. Es gibt beispielsweise einen Nass- und Trockenmalbereich, einen Ton-Tisch mit gespendetem Material der Firma Renner sowie eine Schreibwerkstatt, außerdem einen großen Waschtisch mit Antrittsstufe für Kinder zum Pinselauswaschen. Kindliche Neugierde, Wohlbefinden und Sicherheit gehen so Hand in Hand.

Zwei Jahre haben Bettina Roder und ihr Team die Neugestaltung des Ateliers gemeinsam mit einer regional ansässigen und international tätigen Firma geplant. Diese kann viel Erfahrung in der Raumgestaltung für Kinder vorweisen.

Ideen und Selbstverwirklichung

Der Raum ist heute wohl der meist frequentierteste in der ganzen Kindertagesstätte. Die Fachkräfte, die die Kinder dort begleiten, geben oft nur Impulse, etwas Neues auszuprobieren. Oftmals nehmen sie die Rolle der Beobachterin und des Beobachters ein. Die Mädchen und Jungen dagegen verwirklichen ihre Ideen, erleben Erfolge und Unvorhergesehenes. In jedem Fall erfahren sie Selbstwirksamkeit. „Und das ist ganz wichtig für die kindliche Entwicklung“, so Bettina Roder. Eine große Wand zur Präsentation der künstlerischen Werke zieht die Blicke auf sich. Nach getaner „Arbeit“ lädt eine helle Hochebene zum Rückzug und Verweilen ein.

Diese gefällt Kilian am Besten: „Dort kann ich Höhlen bauen.“ Seine Freunde und er halten sich oft im neuen Atelier auf. Toni macht hier „jeden Tag etwas anderes“. Vorher habe ihm der Raum nicht so gut gefallen. Die Materialien waren in Schränken und Rollcontainern eher versteckt. Auch Franz findet den Raum toll: er spielt ebenfalls gerne auf der Hochebene und nimmt auch das Aufräumen gerne in Kauf. Auch das Feedback der Eltern sei positiv, so die Leiterin.

Schon seit längerem ist die kreative Arbeit im Atelier eine wichtige Säule des pädagogischen Angebotes der Kindertagesstätte. Sie eröffnet Bildungschancen und Selbstständigkeit, fördert die Fähigkeit, Ideen zu entwickeln und Probleme zu lösen. Nun verfügt die Einrichtung auch über eine Raumgestaltung, die diese Arbeit wertvoll unterstützt.

Das Team hat große Pläne: Auch der Bauraum und die Nestgruppe sollen nach dem Vorbild des Ateliers nach und nach umgestaltet werden.

Weitere Informationen unter www.die-kita.de